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Resilienz – die persönliche Widerstandskraft – ist eine wichtige Superkraft des Menschen, um auch bei großen Belastungen und Krisen körperlich und psychisch gesund zu bleiben. Mehrere Grundpfeiler sind nötig, um eine gesunde Widerstandskraft aufbauen zu können. Das Schöne ist, dass sie erlernbar sind und zusammen mit den nicht veränderbaren Persönlichkeitsmerkmalen das Rückgrat einer gestärkten Resilienz bilden. Unsere Expertin gibt einen Überblick über die Hintergründe und Möglichkeiten und verrät, wie man eine persönliche Roadmap erstellt. Das ist auch und gerade für den stressigen Revisions-Alltag von enormer Bedeutung.
Übrigens: Im Seminar Resilienztraining für Revisoren, wird unsere Expertin Selina Raisch, mit Hilfe von vielen persönlichen Aktionsplänen und anhand vieler Übungen, eine wichtige Hilfestellung für eine Revisions-Roadmap im Revisionsalltag geben.
Was sind die Grundpfeiler der Resilienz und ist Resilienz erlernbar?
Resilienz stützt sich auf Persönlichkeitsmerkmale, funktionale Bewältigungsstrategien, spezifische Kompetenzen wie soziale Kompetenzen und die Hirn-Körper-Achse. Bis auf die Persönlichkeitsmerkmale können diese Faktoren erlernt und/oder entwickelt werden. Resilienz kann folglich jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad trainieren.
Wie beeinflusst die Hirn-Körper-Achse die Resilienz, und welche Strategien können verwendet werden, um sie zu fördern?
Stress ist im Allgemeinen die unspezifische Antwort des Körpers auf eine Anforderung. Nimmt das Gehirn Stressoren wahr und hat keine entsprechenden Ressourcen zur Verfügung, entsteht Stress. Die Verbindung von Gehirn und Körper führt dazu, dass physische Reaktionen auf den Stress aktiviert werden. Auf Dauer schadet Stress dem Körper und den Organen. Instrumentelles, mentales und regeneratives Stressmanagement setzen an den Stressoren, den Stressverstärkern und Stressreaktionen an. So kann der Umgang mit Stress positiv verändert und die Resilienz gestärkt werden.
Welche konkreten Resilienz-Praktiken können Revisoren in ihren Prüfungsalltag integrieren, um Stress und Belastungen besser zu bewältigen?
Viele belastete Menschen verdrängen den Stress oder versuchen davor zu flüchten. Manche nutzen vielleicht auch die „Strategie“ sich ungesund selbst zu beruhigen, bspw. durch ein paar Gläser Wein am Abend, wachen dann jedoch am nächsten Morgen doch wieder mit „Bauchschmerzen“ und Stressgefühlen auf. Das alles sind dysfunktionale Bewältigungsstrategien. Stattdessen sollten funktionale Bewältigungsstrategien in den Alltag eines Revisors eingebaut werden. Beispielsweise können bewusste Perspektivwechsel helfen, die Stresssituation neu zu bewerten und das Stresserleben zu verändern. Auch die Frage: „Was könnte schlimmstenfalls passieren? Und wäre das wirklich so schlimm?“ kann schnell zur Stressreduktion beitragen.
Wie könnte ein persönlicher Resilienz-Aktionsplan für Revisoren aussehen, um ihre Resilienz-Fähigkeiten zu stärken und ihre berufliche Leistung zu verbessern?
Ein Resilienz-Aktionsplan ist sehr komplex: Zunächst hilft es, die eigene aktuelle Lebenssituation zu reflektieren und persönliche Stressoren zu identifizieren. Danach ist es ratsam, verschiedene Tools kennenzulernen und auszuprobieren. Das ist sehr individuell: Nicht jede Strategie oder Übung ist für jeden Revisor und jede Revisorin gleich hilfreich. Je größer meine „Toolbox“ an Resilienz-Tools jedoch gefüllt ist, desto besser kann ich passende Strategien wählen und anwenden. Und aus diesen kann dann ein persönlicher Resilienz-Aktionsplan aufgebaut werden.
Welche Tools könnten für einen Resilienz-Aktionsplan von Bedeutung sein?
Hierzu zählen beispielsweise die Reflektion eigener Bewältigungsstrategien und die Fokussierung auf solche, die mir nachhaltig weiterhelfen. Auch Entspannungs- oder Meditationsübungen, die sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren lassen, werden von vielen Revisoren als sehr hilfreich erlebt. Um die Häufigkeit positiver Emotionen im Alltag zu steigern, können verschiedene Dankbarkeits- oder Reflexionsübungen zum Ableiten individueller Maßnahmen eingesetzt werden.
Darüber hinaus kann auch die Identifikation eigener Werte und eigener Stärken helfen, diese im Alltag stärker zu leben und dadurch die Zufriedenheit zu steigern und Stresserleben zu verringern. Häufig lohnt also auch ein Blick auf das eigene Selbst- und Zeitmanagement, um Stress vorzubeugen und hier anzusetzen. Die Möglichkeiten sind daher vielfältig, weshalb es für eine nachhaltige Stärkung der Resilienz notwendig ist, die eigenen relevanten Ansatzpunkte zu finden und diese zu nutzen.
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