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Taktik. Technik. Timing: So gelingt das forensische Interview

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30. April 2025
Fraud und Compliance
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Vom Grundlagentraining bis zum Expert Level – Ihr Weg zur sicheren Gesprächsführung

Ob interne Ermittlungen, Revision oder Compliance – das forensische Interview ist ein entscheidender Schlüssel, um relevante Informationen gerichtsverwertbar zu sichern. Anders als in alltäglichen Gesprächen erfordert es nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern auch eine klare Aufklärungsstrategie, kriminalistische Techniken und psychologisches Know-how.

Wie sich diese anspruchsvollen Anforderungen in der Praxis erfolgreich umsetzen lassen, erläutert der langjährige Experte Stefan Wieland in einem exklusiven Interview. Darin gibt er praxisnahe Einblicke in die Inhalte der beiden aufeinander aufbauenden Seminare zur forensischen Interviewtechnik: Vom sicheren Aufbau von Vertrauen über taktische Fragetechniken bis hin zum Umgang mit psychologischen Herausforderungen. Teilnehmer lernen anhand realistischer Fallstudien, wie sie selbst schwierige Gesprächssituationen souverän meistern können.

Deep-Dive: Sie möchten Ihre Interviewkompetenz auf ein neues Niveau heben? Dann kombinieren Sie das Grundlagenseminar mit dem weiterführenden Expert Level! So entwickeln Sie nicht nur ein sicheres Fundament, sondern vertiefen auch gezielt Ihre Fähigkeiten für komplexe Gesprächssituationen.

Experte Stefan Wieland

Stefan Wieland

Kriminaloberkommissar a.D., Sachverständiger für Wirtschaftskriminalität, Certified Fraud Examiner (CFE), Zertifizierter Krypto & Blockchain Ermittler

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Was ein forensisches Interview besonders macht

Was unterscheidet ein forensisches Interview eigentlich von einem „normalen“ Gespräch – worauf kommt es da besonders an?

Es gibt viele Gemeinsamkeiten in der zwischenmenschlichen Interaktion bei einem „normalen“ Gespräch und einem „forensischen Interview“. In beiden Fällen ist es das Ziel zunächst erst einmal eine Gesprächs-Basis, um Vertrauen zu schaffen und demjenigen auch – das fällt dem einen oder anderen von uns sicherlich nicht so leicht  – auch aktiv zuzuhören.
Daher ist das Training für alle Gesprächssituationen sinnvoll.

Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch, dass es bei einem forensischen Interview darum geht, die mit kriminalistischen Spürsinn zu gewinnenden Informationen möglichst gerichtsfest zu dokumentieren, eine klare Aufklärungsstrategie vor Augen zu haben, aber auch situativ sich auf das Gegenüber einzustellen und ggf. ad-hoc Strategiewechsel vorzunehmen – das braucht viel Übung und Erfahrung. 

Denn ob bei Zeugen oder beim Verdächtigen –  vielleicht hat man nur eine Chance, um bei den Befragten wesentliche Informationen zu erhalten. Daher ist man auch als Interviewer in einer Drucksituation. Es braucht eine gute Vorbereitung und auch das „Setting“ bei dem in der Regel ein Vorwurf / Verstoß / Straftat etc. im Raume steht, braucht neben kriminalistischen Fähigkeiten auch viel Fingerspitzengefühl und Kenntnisse der Psychologie.

Trainingsinhalte des Grundlagenseminars

Was lernen die Teilnehmer im Grundlagenseminar ganz konkret – und inwiefern bringt das ihren Arbeitsalltag in der Internen Revision voran?

Mir ist wichtig, dass die Teilnehmer anhand konkret stattgefundener realistischer Fälle, verschiedenste Situationen meistern können. Je nach dem wie der Befragte sich verhält – bspw. arrogant, introvetiert oder aggressiv, ist für die Teilnehmer wichtig eine entsprechende Strategie zu entwickeln und konkret zu "durchleben". Diese reicht von der Vorbereitung über die  Durchführung bis zum Abschluss des Interviews. Die Theorie ist also das eine, doch selbst Fragen stellen zu müssen, sich gut mit dem Mitbefragenden abzustimmen und kurzfristig ggf. die Strategie wechseln oder den Befragten beruhigen zu müssen, ist das andere. Wichtig ist auch, sich mal in die Lage eines Verdächtigen zu versetzen – ein Perspektivwechsel schadet mit Sicherheit nichts.

Ich kann aber auch diejenigen, die ggf. keine große Freude an Rollenspielen haben, beruhigen – wenn jemand nicht mag, muss er auch nicht aktiv am Rollenspiel teilnehmen. Es ist immer wichtig, Beobachter zu haben, die die Befragung dann aus Drittsicht analysieren können. Aber den meisten macht es Spaß in die Rollen zu schlüpfen. Selbst diejenigen, die anfangs Vorbehalte hatten, sind später überzeugte "Mitspieler".

Vertiefung im Expert Level

Mit dem neuen Expert Level geht es ja noch eine Stufe weiter – was können die Teilnehmer erwarten und für wen lohnt sich das besonders?

Von Seiten der Teilnehmer gibt es da eine große Nachfrage. Erstens möchten sie ihre Kenntnisse auffrischen, zweitens sich noch weiter in die Materie vertiefen.

Ziel des Expert Levels ist es, die bereits erfahrenen Interviewer kurz bzgl. neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und kriminalistischer Methoden abzuholen und in eher knappen und intensiven Übungen (normale aber auch extreme Situationen) mit schwierigen Interviewsituationen zu üben. Darüber hinaus werden dann konkrete Beispiele für die Dokumentation eines Beschuldigteninterviews gezeigt, die die Teilnehmer dann für ihre Organisation adaptieren können, wenn sie denn wollen.

Fehlerquellen bei forensischen Interviews

Gibt es typische Fehler in Interview-Situationen, die man vermeiden sollte – und wenn ja, wie?

Leider ist es in der heutigen Zeit mit stetig knappen Ressourcen üblich, dass die Vorbereitung auf ein wichtiges Interview oftmals leidet. Hier werden wertvolle Chancen vergeben, ob beim vorherigen Profiling, bei der Abstimmung der Interviewstrategie und der zu erreichenden Ziele. Auch die Vorbereitung der ggf. vorzulegenden Beweismittel kommt oft zu kurz.

Im internationalen Kontext passiert es sehr oft, dass man sich vorab nicht mit den rechtlichen Rahmenbedingungen beschäftigt, was manchmal dazu führen kann, dass das ganze Interview nicht gerichtsverwertbar gilt.

Da gibt es vielschichtige Fehlerpotenziale, die auch bereits im Grundkurs umfangreich besprochen werden.

Psychologie im Interview: einschätzen und steuern

Wie groß ist eigentlich der psychologische Anteil bei solchen Gesprächen – und lässt sich das wirklich üben?

Psychologische Kenntnisse, sowohl über die eigene Persönlichkeit als Interviewer, als auch eine gute Einschätzung des Gegenübers, sind Grundlage eines jeden Gesprächs – nicht nur bei forensischen Interviews. Darauf aufbauend braucht es dann kriminalistischen Spürsinn und die Fähigkeit durch geschickte Fragetechniken Sachverhalte zu erhellen. Außerdem sind die Übungen, die zwar realitätsnah, aber eben nicht die Realität selbst darstellen, enorm wichtig. 

Aus dem Feedback der bisherigen Teilnehmer wissen wir, dass alle vorgestellten Fallstudien in vielen Teilbereichen bereits durch die Revisoren, Compliance-Spezialisten oder Inhouse-Investigators erlebt wurden.

Zielgruppe und Zeitpunkt für das Aufbauseminar

Für wen ist das Aufbauseminar besonders geeignet – und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?

Das eintägige Seminar ist als „Refresher“ konzipiert, d.h. es sind sowohl alle Ex-Teilnehmer des Grundseminars angesprochen als auch diejenigen, die bereits Interviews im Zusammenhang mit Inhouse-Investigations oder der Aufarbeitung doloser Handlungen gemacht haben.

Zuerst fasse ich die wesentlichen Grundlagen kompakt zusammen (ohne in die Details des Grundseminars einzusteigen); darüber hinaus werden neueste Erkenntnisse in diesem Feld mit den Teilnehmern diskutiert und Sondersituationen vertiefend durchgespielt.

Forensisches Interview Gesprächsführung Interne Ermittlungen Compliance Hinweisgebersysteme Revisionspraxis
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