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Dieser Beitrag ist kein rein fachlicher Artikel über Revisionsprozesse – vielmehr teilt der langjährige Revisionsexperte Fritz Volker seine Erfahrung darüber, welche Soft Skills und Strategien entscheidend sind, um eine vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit zwischen der Internen Revision und Unternehmen zu fördern.
Die Interne Revision ist weit mehr als eine Kontrollinstanz. Sie stellt einen entscheidenden Werttreiber für Unternehmen und Behörden dar, indem sie mit Audits und Consulting die Fähigkeit einer Organisation stärkt, Werte zu schaffen, zu schützen und zu erhalten. Dennoch kämpfen viele Revisoren mit Vorurteilen und Widerständen in ihrer täglichen Arbeit. Revision und Vertrauen gehen dabei Hand in Hand, doch häufig wird die Revision noch als reines Kontrollinstrument wahrgenommen, anstatt als unterstützende Funktion, die Unternehmen auf ihrem Erfolgsweg begleitet.
Doch wie kann die Revision ihre Rolle als vertrauensvoller Partner des Managements und der Fachbereiche stärken? Welche Herausforderungen stehen im Fokus, und welche Lösungen helfen, um den Revisionsprozess effizienter, transparenter und wertschöpfender zu gestalten?
Revision ist Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen!
Langjährige Leitungsfunktionen in der Internen Revision bei Finanzdienstleistern und Energieversorgern
Zum ProfilDie Praxis zeigt: Revisoren stehen immer wieder vor ähnlichen Problemen. Ein fehlendes Risiko- und Kontrollbewusstsein, Widerstände gegen Prüfungen oder mangelnde Datenqualität erschweren die Arbeit. Zudem verändern sich regulatorische Anforderungen ständig, und auch technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Big Data stellen die Revision vor neue Aufgaben.
Doch Herausforderungen bieten auch Chancen – insbesondere dann, wenn Revisoren gezielt an ihrer Kommunikation, ihrer Methodenkompetenz und ihrer Revisionsstrategie arbeiten. Ein entscheidender Erfolgsfaktor dabei ist Revision und Vertrauen, da eine transparente, gut kommunizierte Prüfungsarbeit das Verständnis und die Akzeptanz im Unternehmen erheblich steigert.
• Fehlendes Risiko- und Kontrollbewusstsein
Offenheit und Aufklärung sind essenziell. Durch gezielte Sensibilisierung in Management-Meetings und die enge Zusammenarbeit mit der 2. Linie kann das Verständnis für Revisionsprozesse gestärkt werden.
• Revision wird als Kontrolle statt als Unterstützung gesehen
Revisoren profitieren davon, wenn sie ihre Arbeit aktiv positionieren – beispielsweise durch prüfungsunabhängiges Networking und zielgerichtetes Revisionsmarketing. Vertrauen in die Revision entsteht durch Dialog und ein verständliches Aufzeigen des Mehrwerts von Prüfungen.
• Schlechte Datenqualität und unzureichende Dokumentation
Einheitliche Dokumentationsstandards und der Einsatz digitaler Analysetools helfen, Audits auf eine belastbare Datengrundlage zu stellen.
• Widerstände gegen Prüfungsergebnisse
Eine frühzeitige Einbindung der Fachbereiche und praxisnahe Handlungsempfehlungen erhöhen die Akzeptanz von Revisionsergebnissen. Ein konsequenter Fokus auf Vertrauen in die Revision kann Widerstände abbauen und eine konstruktive Zusammenarbeit fördern.
• Interessenkonflikte und Unabhängigkeit: Die Einhaltung der ethischen und professionellen Vorgaben der Domain II der Global Internal Audit Standards trägt zur Glaubwürdigkeit der Revisionsarbeit bei.
• Regulatorische Veränderungen
Stetige Fortbildungen und der enge Austausch mit Compliance-Abteilungen helfen, sowohl auf neue gesetzliche als auch interne Anforderungen schnell und fundiert zu reagieren.
• Ressourcenmangel und Zeitdruck
Eine risikoorientierte Priorisierung, die Automatisierung von Routineprüfungen und der Einsatz moderner Revisionssoftware steigern die Effizienz.
• Digitalisierung und neue Technologien
KI-gestützte Analysetools und Data Analytics gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die kontinuierliche Weiterbildung in diesen Bereichen ist für Revisoren unerlässlich.
• Kommunikation und Soft Skills
Die verständliche und überzeugende Vermittlung von Prüfungsergebnissen ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Trainings in Gesprächsführung, Konfliktmanagement und Präsentationstechniken bieten hier wertvolle Unterstützung, um Vertrauen in die Revision in der Organisation weiter zu stärken.
Revision bedeutet nicht nur, Fehler zu finden, sondern auch Mehrwerte zu schaffen. Dafür sind neben Fachwissen insbesondere Kommunikationsstärke, diplomatisches Geschick und eine adressatengerechte Berichterstattung gefragt.
Erfolgreiche Revisoren wissen:
✅ Risiken müssen priorisiert werden – nicht jede Feststellung ist geschäftskritisch.
✅ Widerstände sind normal, lassen sich aber durch Vertrauen in die Revision sowie transparente Prüfungsprozesse abbauen.
✅ Netzwerken ist entscheidend – nicht nur für Image und Akzeptanz, sondern auch für den Wissenstransfer.
✅ Stetige Weiterbildung ist der Schlüssel zu wertschöpfender Revisionsarbeit.
Ein gezieltes Training kann Revisoren helfen, ihre Methoden und Soft Skills weiterzuentwickeln. Mit diesem Wissen kann das Vertrauen in die Revision auf- und ausgebaut werden.
Praxisnahe Revisions-Seminare sollten daher:
Die Interne Revision steht vor vielfältigen Herausforderungen. Doch mit der richtigen Strategie kann sie ihren Wert für Unternehmen und Behörden nachhaltig steigern. Eine Kombination aus methodischer Kompetenz, modernen Technologien und gezielter Kommunikation sorgt dafür, dass die Revision als wertschöpfender Partner wertgeschätzt und nicht als reine Kontrollinstanz wahrgenommen wird.
Letzten Endes gilt: Fachwissen ist für Revisoren unabdingbar. Aber das allein reicht nicht! Mitentscheidend und von herausragender Bedeutung für den Revisionserfolg ist und bleibt vor allem Vertrauen in die Revision – und das nötige Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen!
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